Kennst du das auch, dass dich manche Gedanken einfach nicht loslassen? Selbst wenn du beim Abendessen mit Freunden zusammensitzt, spazieren gehst oder schläfst und plötzlich aufwachst, wälzt du doch immer und immer wieder die gleichen Gedanken? Wünschst du dir vielleicht auch effektive Tools, um aus deinem Gedankenkarussell auszusteigen? Mit der STOP-Technik kannst du aus der Grübelfalle ausbrechen.
In der Grübelfalle gefangen zu sein kann viel Energie kosten. Doch was bedeutet ‚Grübeln‘ überhaupt Grübeln ist nichts anderes, als immer wieder die gleichen Gedanken durchzugehen, sich im Kreis zu drehen – ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Gerade wenn sich unsere Gedanken hochschaukeln, beeinflussen sie unseren Körper und unsere Stimmung. Grübeln kann emotionalen und mentalen Stress in uns auslösen oder uns sogar negative Gefühle wie Wut oder Angst empfinden lassen.
Grübeln vs. Nachdenken
Natürlich sollst du nicht aufhören über Themen nachzudenken, die dir wichtig sind. Jedoch gibt es einen entscheidenden Unterschied, ob wir uns den Kopf zerbrechen und nicht weiterkommen oder ob wir uns selbst reflektieren und eine Lösung finden.
- Nachdenken ist ein konstruktiver Prozess, bei dem du spürst, dass du einer Lösung einen Schritt näherkommst. Du bist dir bewusst, dass du deine Situation aktiv beeinflussen kannst.
- Grübeln ist ein destruktiver Prozess, bei dem du keine neuen Einsichten gewinnst. Deine Gedanken kreisen sich um die Dinge, die außerhalb deines Aktionsradius liegen – eine auf Dauer ungesunde Gedankenspirale.
Eine Technik, die dir hilft, aus der Grübelfalle auszubrechen, ist die STOP-Technik. Jeder Buchstabe S-T-O-P steht hier für eine Aktion:
S: Stopp!
Das „S“ steht für „Stop“ – und DAS ist im wahrsten Sinne des Wortes auch so gemeint. Sammle dich, höre sofort mit dem auf, was du gerade tust. Erlaube dir, dich für einen Moment zu beruhigen.
T: Tiefer Atemzug
Das „T“ steht für einen bewussten und tiefen Atemzug. Nachdem du das was du gerade getan hast, unterbrochen hast, atme tief ein und aus. Nimm wahr, wie die Luft durch deine Nase in deinen Körper strömt und wie sich dein Bauch bei jeder Einatmung nach außen, und bei jeder Ausatmung nach innen wölbt.
Spüre deine Füße, wie sie den Boden berühren. Realisiere, dass du dich im Hier und Jetzt befindest.
O: Observieren
Das „O“ steht für observieren. Stell dir vor, du wärst in einem Theaterstück und beobachtest was gerade passiert. Welche Gedanken gehen dir gerade durch den Kopf? Wie geht es dir dabei? Welche Emotionen kannst du spüren? Wie fühlt sich dein Körper an? Schau wohlwollend auf dich selbst und spüre, was du in diesem Moment benötigst, damit es dir gut geht und damit du vorankommst – step by step. Wichtig: Es geht bei dieser Übung nur darum wahrzunehmen und zu beobachten – ohne zu bewerten.
P: Pfad weitergehen
Das „P“ erinnert dich daran, weiterzumachen – mit mehr Ruhe, aufmerksamer und bewusster, ohne dich von deinen eigenen Gedanken übermannen zu lassen.
Lass uns gerne wissen, ob es dir leicht, oder vielleicht auch schwer gefallen ist, diese Technik anzuwenden und wie wirkungsvoll dieses Tool für dich ist.
Text: Juliane Naumann
Foto: Nathan Dumlao (Unsplash)