Prinzipien der Zusammenarbeit & Organisationskultur

Mai 2, 2022 | Allgemein

Seit der Gründung des D.Network im Mai 2019 bilden zehn Prinzipien die Grundlage unserer Zusammenarbeit im Team. Die Prinzipien basieren auf Grundgedanken von New Work, Agiler Zusammenarbeit und Soziokratie. Ergänzt werden sie durch sieben Aspekte, die unsere Organisationskultur widerspiegeln.

Zehn Prinzipien der Zusammenarbeit

  1. WIR SIND EIN NETZWERK VON 10 BIS 20 PERSONEN.
  • Das ist so in Ordnung. Wir wollen nicht mehr sein.
  • Am Ende eines Sprints äußert jede*r Associate den Wunsch, ob er*sie im nächsten Sprint weiter dabei bleiben und ob er*sie im Modus “Team” oder im Modus “Netzwerk” mitmachen möchte. Erfüllt die Person die Kritierien, wird diesem Wunsch in der Regel nachgekommen.
  • Weil wir als Team großen Wert auf eine positive Gruppendynamik legen, ist erwünscht, dass Associates einmal pro Quartal an einem Teamtag in Berlin teilnehmen sowie regelmäßig Coworking-Sessions an einem unserer beiden Standorter Berlin oder München besuchen.
  1. WIR SIND SCHNELL.
  • Im D.Network wollen wir schnell Ziele erreichen. 
  • Intern arbeiten wir in Vier-Monats-Sprintphasen. Ein Sprint beginnt mit einem Kickoff und endet mit Review & Retrospektive. 
  • Wenn etwas zu schnell geht, frag einfach sofort nach, oder vertrau den Menschen, die daran arbeiten. Im Sprint-Review wirst du herausfinden, was die anderen so gemacht haben.
  1. EVERYTHING IS BETA.
  • Du kannst nichts kaputt machen! Mit einer agilen Denkweise wollen wir Dinge ausprobieren. Am Ende des aktuellen Sprints werden wir reflektieren, was passiert ist, und uns bei Bedarf anpassen.  
  • In der Review und in der Retrospektive teilen wir unsere Erkenntnisse miteinander sowie persönliches Feedback. 
  • Am Ende jeder Sprintphase entscheiden wir erneut, wer im nächsten Sprint bleibt und ob wir neue Mitglieder aufnehmen wollen.
  1. WIR SIND LOSE GEKOPPELT, ABER SEHR VERBUNDEN
  • Wir sind frei zu tun, was wir wollen, solange es im Einklang mit unseren Werten steht.  
  • Wir arbeiten alle auf Augenhöhe! Juristisch verantwortlich ist Michael Metzger, aber er ist nicht der “Chef” des D.Network. Jede Person leistet seinen*ihren Beitrag, damit es funktioniert. 
  • Die Associates können tun, was sie wollen! Ergreife die Initiative proaktiv und bitte andere Associates um Feedback und Support. 
  1. ES LIEGT AN DIR!
  • Alle investieren mindestens zwei Stunden pro Woche unbezahlt, um interne Aufgaben voranzubringen, und sind darüber hinaus werktags tagsüber pro Woche acht Stunden verfügbar für bezahlte Projektaufträge.
  • Das D.Network zielt darauf ab, Stärken zu stärken. Das D.Network bietet jedem Associate eine E-Mail-Adresse, Corporate Design, Visitenkarten, Folien und Templates. 
  • Nutze alles, was du magst und suche nach Jobs und Möglichkeiten, um Wirkung zu erzielen!
  1. TRIFF ENTSCHEIDUNGEN
  • Wenn du etwas entscheiden oder ändern möchtest, poste einen Vorschlag in Slack. 
  • Eine Mehrheitsentscheidung der Teilnehmer wird innerhalb von 48 Stunden getroffen. 
  • Wenn es ein Veto gibt, wird die Entscheidung auf das nächste Treffen verschoben. Nach einer Runde von geteilten Perspektiven wird die Entscheidung nur mit absoluter Mehrheit (66%) getroffen oder durch systemisches Konsensieren, um eine bessere Lösung zu finden.
  1. KOMMUNIZIERE PRO-AKTIV
  • Unsere Kanäle sind Slack (Kommunikation) und Trello (Projektmanagement). Überprüfe beide jeden Tag.  
  • Wir haben Treffen in denen wir intern planen, wie wir weiter vorgehen wollen. Nimm bitte daran teil.
  • Es gibt Meetings mit Priorität 1, an denen alle teilnehmen sollten. Und es gibt Meetings von Priorität 2, die fakultativ sind, aber dich im D.Network weiterbringen (Skillsharing, Brainstorming etc).
  1. SEI ZUVERLÄSSIG!
  • Wenn du für einen Termin zugesagt hast, nimm bitte daran teil. Auch ein Doodle ist bindend.  
  • Wenn du nicht mehr teilnehmen kannst, gib mindestens 48 Stunden vor dem Termin Bescheid.
  • Wenn du in deiner Projektarbeit Verzögerungen bemerkst, teile das deinem Team auch pro-aktiv mit. 
  1. ES GEHT DARUM GELD ZU VERDIENEN. ABER NICHT NUR.
  • Wenn du einen Job ins D.Network bringst und du die Skills hast, ihn selber durchzuführen, erhältst du das Honorar. Eine Provision von 20 Prozent bleibt jedoch beim D.Network. 
  • Wenn du den Job nicht selbst machen willst oder kannst, erhältst du eine Provision von 10 Prozent. 
  • Jede Person kann sein*ihr Team für einen Job selbst zusammenstellen und den Job dann durchführen, aber die Learnings werden mit dem ganzen D.Network geteilt. .
  1. WIR WOLLEN EINE GUTE ZEIT ZUSAMMEN VERBRINGEN
  • Ja, beim D.Network geht es darum, zusammen Spaß zu haben
  • Wenn du ein soziales Meeting organisieren oder einen Austausch organisieren möchtest, tu es einfach!
  • Du solltest die anderen Associates persönlich kennenlernen! Verabrede ein Treffen mit ihnen oder einen virtuellen Umtrunk.

UNSERE ORGANISATIONSKULTUR

Im D.Network betrachten wir uns als eine Organisation des “New Work”. Bei der Arbeit geben wir unsere Persönlichkeit nicht an der Garderobe ab. Wir arbeiten als Menschen zusammen, mit all unseren Stärken und Schwächen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Arbeit und Privatleben betrachten wir nicht als ein Gegensatzpaar. Wir sind immer die gleichen Menschen, egal ob zu Hause, am Arbeitsplatz, auf einer Party oder vor dem Zoom Call, auch wenn wir unterschiedliche Rollen spielen können.

Wir unterstützen das pro-aktiv indem wir zu vielfältigen MeetUps einladen, in denen wir Skills aus unterschiedlichsten Lebensbereichen miteinander teilen, gemeinsam Spieleabende veranstalten, kulturelle Aktivitäten unternehmen oder in Check-Ins auch persönliche Informationen miteinander teilen. Wir glauben, dass starke persönliche Beziehungen sich positiv auf die Arbeit in Projekten auswirken können, und dass ein stabiles persönliches Umfeld für jeden Einzelnen hilfreich ist, um seine Arbeit gut erledigen zu können. Doch wo Individuen als Menschen miteinander interagieren, können Konflikte entstehen, die sich auf unterschiedlichste Ebenen auswirken können. Um auf professioneller Ebene arbeitsfähig zu bleiben haben wir folgende Guideline erarbeitet.

  1. Wenn du mit einer Person auf einem Projekt aus Gründen arbeiten möchtest, die jenseits von Qualifikation und Verfügbarkeit liegen – zum Beispiel persönliche Sympathie – ist das völlig okay. Bei uns gibt es Prozesstransparenz aber keine Legitimationstransparenz, du musst dich also nicht dafür rechtfertigen. Wer sich persönlich gut versteht, der ergibt sehr wahrscheinlich auch im Projekt ein gutes Team.
  2. Sei aber fair und teile der anderen Person transparent mit, was der wahre Grund ist, dass du sie zum Projekt hinzugezogen hast. Achtet beide darauf, dass keine emotionalen oder anderweitige Abhängigkeiten oder Disbalancen entstehen. Wenn doch, dann sprecht das offen an. Das erste Team-CheckIn ist ein guter Moment, um solche Erwartungen zu klären. 
  3. Niemand fühlt sich gerne hintergangen, betrogen, getäuscht, enttäuscht oder anderweitig verletzt. Wenn du dich von einer Person verletzt fühlst und sich das auf eure Zusammenarbeit auswirken könnte, sprich es bilateral mit dieser Person pro-aktiv an! Umgekehrt gilt das Gleiche: Wenn du denkst, dein Handeln könnte eine andere Person verletzen, gehe pro-aktiv auf sie zu. Viele Konflikte können gelöst werden, indem man frühzeitig präventiv darüber spricht. Wenn du nicht sicher bist, wie du deine Gefühle verbalisieren kannst, benutze die Bedürfnis-Liste aus der Gewaltfreien Kommunikation.
  4. Wenn du der Meinung bist dass ihr zu zweit nicht weiterkommt, hole dir gerne eine dritte Person aus dem D.Network hinzu. Wenn du ein Budget für eine externe Mediation brauchst, wende dich an das Enabling Team.
  5. Vermeide bitte, Konflikte zwischen Einzelpersonen im Plenum mit Allen zu besprechen. Viele Menschen möchten nicht in Konflikte zwischen Einzelnen hineingezogen und gezwungen werden, Partei zu ergreifen. Das lähmt die Organisation.
  6. Lässt sich ein Konflikt zwischen Einzelpersonen nicht zur Zufriedenheit klären, dann vermeide vorübergehend, mit dieser Person auf Projektebene zusammenzuarbeiten. Zeit heilt viele Wunden! Wenn du der Meinung bist, eine gemeinsame Ko-Existenz von allen Beteiligten im D.Network sei unmöglich, dann wende dich an das Enabling-Team. 
  7. Wenn du der Meinung bist, der Konflikt oder die Spannung, die du erlebst, findet nicht auf zwischenmenschlicher Ebene statt sondern hat strukturelle Gründe, die die Organisation betreffen, poste dein Anliegen kurz und bündig im Slack: Was beobachtest du? Und was schließt du daraus? Bitte poste immer auch einen konstruktiven Änderungsvorschlag, was deiner Meinung nach daraus für die Organisationsstruktur folgt. An den Reaktionen der anderen Associates kannst du ableiten, ob noch mehr Personen eine strukturelle Änderung befürworten. Ist das der Fall, werden wir das Thema bei einem der nächsten Bi-Weekly thematisieren und durch Systemisches Konsensieren lösen.