Empathie ist der erste Schritt für gegenseitiges Verständnis. In einer Gesellschaft, bei der sich unversöhnlich Fronten gegenüberstehen und mit Vorwürfen überziehen, ist eine gemeinsame Lösungsfindung kaum möglich. Unsere Workshopreihe „Gesellschaftspolitik“, die wir angesichts der anstehenden Neuwahlen für politische Organisationen und demokratische Parteien zugänglich machen, setzt daher bei Empathie an. Wir stellen Methoden zur Verfügung, die es ermöglicht, einmal die Perspektive zu wechseln und die Welt aus der Brille anderer Zielgruppen zu sehen.
Was ist ein Elefant? Fragt man die eine Person, vergleicht sie den Elefanten mit einer Riesenschlange, so lang und biegsam ist das Tier. Eine andere Person denkt an einen Baumstamm, kräftig und massiv. Eine dritte Person wiederum hat einen Regenwurm im Sinn – klein und dünn. Klar: Einer hat den Rüssel gesehen, der zweite ein Bein, und die dritte Person hat den Schwanz angefasst. All das ist ein Elefant, und der Schlüssen liegt im Zusammenführen verschiedener Perspektiven.
Aktuelle Gesellschaftspolitik krankt häufig daran, dass Personen mit unterschiedlichen Perspektiven sich lieber ihre Andersartigkeit vorwerfen, statt die Ansichten wie Teile des gleichen Puzzles zusammenzuführen. Im Design Thinking nennen wir es User Research, wenn wir versuchen, die Welt aus der Perspektive einer anderen Person wahrzunehmen – anderes Geschlecht, Alter, sozio-ökonomischer Hintergrund, Kulturkreis etc. Spezielle Fragetechniken machen neugierig auf die Welt des Anderen, statt zu verurteilen und bloßzustellen. In unserem Workshop „Empathie und Perspektivwechsel“ üben wir solche Techniken. Wir beschränken uns dabei nicht aufs bloße Fragenstellen. Wir gehen raus in die Fußgängerzone oder den Marktplatz, führen sogenannte teilnehmende Beobachtungen durch, lassen uns von anderen Menschen Elemente ihres Alltags zeigen. Aus dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP) lernen wir Submodalitäten kennen, mit deren Hilfe wir Relationen einordnen können: Was bedeutet in der Begriffswelt einer anderen Person, dass etwas groß oder klein ist, leicht oder schwer, freudig oder niedergeschlagen?
In einem Gespräch, das mit Empathie und Perspektivwechsel eingeleitet wird, steigt die Chance, dass ein Gegenüber aufgeschlossen für eine neue Meinung ist, ohne diese gleich als Angriff aufzufassen. Und selbst wenn es auf diese Weise nicht gelingen sollte, Überzeugungen zu verändern, hat solch ein Gespräch doch zumindest zu einer Horizonterweiterung beigetragen – im Idealfall auf beiden Seite.
Hier findest du unsere komplette, fünfteilige Workshop-Reihe zu Gesellschaftspolitik, anlässlich der bevorstehenden Neuwahlen.